Das Kopftuch für Muslima zu verbieten wäre als würde man Frauen in Berlin verbieten, mit einem Choker Hundehalsband draußen herum zu laufen.
Es gibt in anderen Kulturen so etwas wie ein Gentlemans Agreement zwischen den Geschlechtern. Es ist wie eine stille Übereinkunft, an der nicht gerüttelt wird.
Sowohl Mann als auch Frau füllen diese Rolle in der Regel aus. Nur so kann es gelingen. Es ist sozusagen ein Gleichgewicht, ein Austarieren zwischen den Geschlechtern.
Aus diesem Grund -und jetzt kommt der Part wo viele nicht mitgehen werden- bin ich mittlerweile überzeugt, dass viele muslimischen Frauen ihr Kopftuch oder ihren Hijab freiwillig, mit Stolz und aus Überzeugung tragen.
Aus welchen Gründen?
Ich denke, weil sie sich abgrenzen wollen, gegen unser liberal-westlich definiertes Ideal von einer Frau,
weil sie sich geschützt fühlen,
weil sie sich damit identifizieren aber auch zugehörig fühlen,
aus religiöser Überzeugung (so wie ich stets mein Kreuz bei mir trage),
aber auch weil sie sich zu diesem Gentlemans Agreement committen und es mit dem Kopftuch / Hijab zum Ausdruck bringen.
Das muss nicht gefallen, aber das ist meine These, die ich gerne ohne Schaum vorm Mund diskutieren möchte.
Dass man solche vermeintliche Unterdrückungssymbolik ablehnt, ändert nichts an der Tatsache und täuscht nicht darüber hinweg, dass das deutsche Gentlemans Agreement abhanden gekommen ist.
Was ist die Lösung?